Am Sonntag stand für den VC Olympia das dritte Spiel im neuen Jahr an. Bisher konnten die Dresdnerinnen nicht an ihre Erfolgsserie aus Dezember anknüpfen. Eher desolate Leistungen bescherten ihnen zwei deutliche Niederlagen. Dies wollten die Nachwuchstalente nun ändern und ihr Können unter Beweis stellen. Gelingen sollte dies gegen die Roten Raben aus Vilsbiburg. Diese hatten am Tag zuvor Grimma knapp geschlagen und wollten ihr Gastspiel in Sachsen ebenso erfolgreich beenden.
Dresden startete gut ins Match. Mira Ledermüller setzte mit einer guten Aufschlagserie die Gäste gleich zu Beginn enorm unter Druck, so dass Vilsbiburg beim Stand von 5:0 bereits die erste Auszeit nehmen musste. Auch danach fanden die Roten Raben nur langsam ins Spiel, was nicht zuletzt daran lag, dass Lena Linke die gute Aufschlagserie auf Dresdner Seite fortsetzte. Auch in der Annahme präsentierte sich der VCO deutlich stabiler als in den letzten beiden Spielen und so konnte der Vorsprung bis zum letzten Drittel des Satzes gehalten werden. Jedoch zeigte sich auch diesmal, dass den jungen Talenten in puncto Zuspiel noch die richtige Raffinesse und Präzision fehlten. Dresden punktete vor allem über clever gelegte Bälle, doch im Laufe des Satzes stellte sich Vilsbiburg darauf ein und holte auf. Auch der Doppelwechsel auf Dresdner Seite konnte dem nicht entgegenwirken. Zudem schlichen sich bei Dresden im Angriff immer mehr Fehler ein und so schafften die Roten Raben den Ausgleich beim 20:20. Erneut konnte sich Dresden durch seine starken Aufschläge und zwei gelungen Angriffe durch Anna Busch und Lina Merz – beide erst 16 Jahre alt – absetzen. Aber Vilsbiburg kämpfte und schaffte erneut den Ausgleich zum 23:23. Es entwickelte sich ein harter Fight, den Dresden am Ende mit 26:24 für sich entschied.
Die Gäste waren nun richtig im Spiel und gingen im zweiten Satz frühzeitig in Führung. Auf Dresdner Seite war die Passverteilung zwar gut, aber es fehlte die Präzision, so dass Vilsbiburg weitaus gefährlicher im Angriff im, während bei den Gastgeberinnen häufiger der Ball im Netz oder Aus landete. Auch im Block fehlte die richtige Abstimmung. So musste VCO-Coach Andreas Renneberg beim Stand von 5:11 die erste Auszeit in diesem Satz nehmen und brachte wenig später erneut den Doppelwechsel mit Larissa Winter und Lina Merz. Danach stabilisierte sich Dresden etwas, kam zunehmend über die Mitte und konnte den Rückstand verkürzen. Beim Stand von 21:22 schien wieder alles offen zu sein. Vilsbiburg ließ sich den Satz aber nicht mehr nehmen und machte mit 21:25 den Sack zu.
In den dritten Satz startete der VCO erneut mit knallharten Aufschlägen von Mira Ledermüller und Lena Linke. Beim Stand von 6:4 hatte man bereits 3 Asse setzen können. Aber Vilsbiburg spielte cleverer und überzeugte durch eine gute Passverteilung und Punch im Angriff, während Dresden hier weiterhin fehlerbehaftet war. Aber der VCO kämpfte, zeigte tollen Teamgeist und eine sehr engagierte Abwehrleistung. Bis zur Mitte des Satze waren beide Mannschaften nah beieinander, doch die Raben hatten immer größere Schwierigkeiten, ihre Angriffe durch den Dresdner Block zu schlagen, der langsam sein Timing fand und seinen enormen Größenvorteil endlich ausspielen konnte. So ging dieser Satz mit 25:20 erneut an die Gastgeberinnen.
Im vierten Satz erwischten die Raben erneut den besseren Start, aber absetzen konnten sie sich nicht. Die erste Hälfte war sehr ausgeglichen mit guten Aktionen aber auch Fehlern auf beiden Seiten. Dann wurde Dresden zunehmend nervöser. Beim Stand von 13:18 schien es klar zu sein, dass man ins Tiebreak gehen würde. Doch dann fing sich der VCO wieder und startete eine spektakuläre Aufholjagd. Zwar lief immer noch nicht alles zusammen, aber entschlossen kämpften die Sächsinnen um jeden Ball und konnten tatsächlich zum 20:20 ausgleichen. Vilsbiburg zeigte sich davon sichtlich beeindruckt und fand gegen den Dresdner Kampfgeist kein Mittel mehr. Am Ende mussten sie sich mit 25:20 geschlagen geben.
Die drei Punkte bleiben also in Dresden. Am Ende war es ein „klassischer Arbeitssieg, der durch eine starke Mannschaftsleistung und viel Entschlossenheit errungen wurde“ fasste es VCO-Coach Renneberg später zusammen. Die Freude über diesen psychologisch so wichtigen Sieg war den jungen Mädchen deutlich anzusehen.