Vergangenes Wochenende begann nicht nur die neue Saison, sondern für einige Spielerinnen des VC Olympia Dresden e.V. nach langer Wettkampfpause überhaupt erst wieder der normale Spielbetrieb: Der Verein hatte nach dem Weggang der älteren Jahrgänge im Sommer viele neue junge Spielerinnen aus den unteren Jahrgängen in die erste Mannschaft geholt. Wie die anderen Vereine der nicht professionellen Ligen waren auch die Talente des VCO II und III von der Einstellung des Ligabetriebes aufgrund der Corona-Regelungen betroffen und mussten ein dreiviertel Jahr auf ihre Einsätze verzichten. Gerade in der Ausbildung ist dies ein herber Rückschlag, da der Verlust an Erfahrung kaum aufzuholen ist.
Mit umso größerer Spannung wurde daher das erste Match erwartet, zu dem der VCO die Spielerinnen des TV 1881 Altdorf empfing. Das unerfahrene Team um Cheftrainer Andreas Renneberg wollte den Heimvorteil und die Unterstützung der eigenen Fans nutzen, um die völlig natürlichen Defizite, die eine gerade neu zusammengestellte Mannschaft aufweist, etwas wettmachen zu können. So lief am Sonntag mit 1,85m Durchschnittsgröße zwar eines der größten Teams, mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 16,3 Jahren aber auch die mit Abstand jüngste Mannschaft der Zweiten Bundesliga auf.
Trotz leichter Nervosität starteten die DSC-Talente gut in die Partie. Mit starken, präzisen Aufschlägen forderten sie die Gegnerinnen gleich zu Beginn und konnten sich sofort mit 3-4 Punkten absetzen. Doch die Gäste aus Franken ließen sich nicht verunsichern, stabilisierten ihre Annahme und fanden darüber zusehends ins Spiel, sodass die Mitte des ersten Satzes von einem recht ausgeglichenen Hin und Her geprägt war. Doch bereits hier zeigte sich, was sich später als roter Faden durchs Spiel ziehen sollte: nämlich die fehlende Spielpraxis und die damit einhergehende mangelhafte Abstimmung. Hinzu kam. dass der Mittelblock, eigentlich eine Stärke der Dresdnerinnen, gerade erst eine Woche wieder mit der Mannschaft zusammen trainiert hatte, so dass hier ungewohnt viele Ungenauigkeiten auftraten. So ist es nicht verwunderlich, dass die Gäste die flüssigeren Spielzüge und eine besser sortierte Abwehr zeigten und sich in der Mitte des Satzes die Führung erkämpften. Den ersten Satzball konnten die Dresdnerinnen noch abwehren, den zweiten verwandelten die Altdorferinnen dann jedoch souverän zum Endstand von 20:25.
Im zweiten Satz zeigte der VCO von Beginn an Nerven. Von Beginn störte Altdorf die Annahme-Reihe des VCO mit druckvollen Aufschlägen. Annahme und die Abstimmung untereinander wurden fahrig und von vielen unnötigen Fehlern geprägt. Selten konnte ein guter Abschluss im Angriffsspiel gesetzt werden. Dies machten sich die Gäste zu Nutze und führten bald deutlich mit 10 Punkten Vorsprung, den sie während des Spielverlaufs sogar noch weiter zum Stand von 11:25 ausbauen konnten.
Der dritte Satz begann für die DSC-Talente leider wie der vorhergehende. Schon früh mussten sie einem 3-4 Punkte Vorsprung ihrer Gegnerinnen hinterherrennen. Aber wie in den Jahren zuvor zeigte sich vor allem eine Stärke, nämlich Kampfgeist. Trotz des deutlichen Satzverlustes zuvor und des frühen Rückstandes versuchten die jungen Spielerinnen Lösungen zu finden und konnten zum Teil wunderschöne Akzente setzen. Insgesamt waren sie aber oft nicht mutig genug, es fehlte häufig Präzession oder Spielwitz. So dass sie sich zwar zeitweise auf 1-2 Punkte herankämpfen aber den Satz dennoch nicht für sich entscheiden konnten. Am Ende verwandelten die Gäste ihren ersten Matchball und holten auch den dritten Satz mit 16:24 recht deutlich.
Insgesamt bleibt trotz der deutlichen Niederlage ein positives Fazit. „Ich freue mich, wie die Mädels, insbesondere Juli Klause als neue Kapitänin, ihre Rollen angenommen und gekämpft haben. Natürlich haben wir noch vielen Baustellen und gerade für die nachgerückten Spielerinnen, war es keine einfache Zeit. Diese müssen nun erst wieder an den Wettkampfbetrieb herangeführt werden und ihren Platz in der neuen Mannschaft finden. Aber mit dem ersten Auftritt heute können wir doch zufrieden sein. Die Mädels haben schon sehr viel aus dem kurzen Sommertraining umsetzen können, sie zeigen sich fokussiert und konzentriert, die Einstellung und der Wille stimmen. Ich bin sehr stolz, dass sie auch in den schwierigen Phasen des Spiels nicht auseinandergefallen sind. Mit mehr Zeit und Training werden sie uns noch sehr viel Freude bereiten.“