Dresden feiert erfolgreiche Meisterschaften

Nach der Corona-Zwangspause war es am Wochenende endlich wieder so weit: Es konnten die ersten Jugendmeisterschaften seit zwei Jahren stattfinden. Für den VCO III ging es zur U16 nach München, für den VCO I zur U20 nach Cottbus.

U16 – beeindruckende Leistung des mit Abstand jüngsten Teams

Die schwierigere Aufgabe hatten vermutlich unsere Youngsters – zum einen, weil sie aufgrund der restriktiven sächsischen Bestimmungen in den letzten 2 Jahren nicht nur keine Wettkampferfahrung sammeln konnten, sondern größtenteils nicht einmal trainieren durften. Ein unglaublicher Nachteil gegenüber den anderen Teams, die zumindest im letzten Winter spielen konnten. Zum anderen war das Team um Trainerin Linda Schmidt wesentlich jünger als die Konkurrenten – gerade einmal 13,4 (!!) Jahre betrug das Durchschnittsalter des Dresdner Teams. Allein die Teilnahme war schon eine kleine Sensation, da der Regionalverband Sachsen-Thüringen aufgrund der schlechten Leistungen zuvor nur einen Startplatz für die U16-Meisterschaft hatte. Diesen mussten sich die jungen Dresdnerinnen in vorgelagerten Turnieren erst einmal erkämpfen.

Leider hatte man eine wirklich schwere Gruppe erwischt. Mit Potsdam, dem späteren Meister Gladbeck und Hamburg standen durchaus Schwergewichte auf dem gegnerischen Feld. Gegen Potsdam war es noch die Nervosität, die den Ausschlag gab, gegen Gladbeck war es tatsächlich das bessere Niveau des Gegners, dass zur Niederlage führte. Doch unsere Jüngsten zeigten eine unglaubliche Spielbegeisterung und beeindruckenden Teamgeist. So besiegte man Hamburg und konnte sich den dritten Platz in der Gruppenwertung sichern.

Im Kreuzspiel ging es gegen Berlin um die Chance, doch noch ins Viertelfinale einzuziehen. Obwohl das Team aus der Hauptstadt mehr als zwei Jahre älter war, konnte es gegen die Energie der jungen Dresdner Talente nicht bestehen. Mit ihrer wahrscheinlich besten Leistung im gesamten Turnier fegten sie die Gegnerinnen vom Platz und zogen ins Viertelfinale ein.

Dieses wurde am Sonntagmorgen gegen Freiburg ausgetragen. Die Baden-Württembergerinnen dominierten den ersten Satz, setzten unsere Mädels vor allem durch ihre starken Aufschläge unter Druck. Diese ließen sich davon nicht beeindrucken, zauberten im zweiten Satz und erzwangen damit das Tiebreak. Tatsächlich war es am Ende das Glück, dass Freiburg den dritten Satz und damit den Einzug ins Halbfinale bescherte.

Man hätte noch um Platz 5 spielen können, aber die Eindrücke des dritten Satzes saßen zu tief beim Spiel gegen Schwerin, so dass die Mecklenburgerinnen dieses deutlich für sich entschieden. Im letzten Spiel gegen Wiesbaden fand das Team aber zu seiner Spielfreude zurück und überzeugt zum Anschluss noch einmal mit einer starken Leistung. Am Ende steht ein wirklich toller 7. Platz zu Buche. Für diese junge Mannschaft ist das nach all den Widrigkeiten der letzten Monate eine fantastische Leistung. Wir danken an dieser Stelle allen engagierten Eltern, die durch ihren unermüdlichen Einsatz unsere Mannschaft in jeder Minute grandios unterstützt haben – sei es als Fahrer, Obstschnippler oder lautstarker Support. Vielen vielen Dank.

U20 – Wir sind Meister!

Das Highlight der Jugendmeisterschaften ist mit Sicherheit immer die U20. Für unsere Mädels gilt dies in besonderem Maße, da es für einige Spielerinnen der letzte gemeinsame Auftritt mit ihren Teamkolleginnen ist, bevor sie ihre Karriere in anderen Vereinen in ganz Deutschland fortsetzen. Dementsprechend heiß waren sie auf das Turnier. Bereits beim Training am Freitag zeigten sie vollen Einsatz und große Spielfreude. Die richtige Einstimmung war wichtig, denn mit Schwerin und Vilsbiburg standen am Samstag in der Gruppenphase nicht die leichtesten Gegner auf dem Feld.

10:00 Uhr Samstagmorgen – Anpfiff gegen den Schweriner SC. Die Bundesstützpunkttalente aus Mecklenburg-Vorpommern starteten aggressiv ins Match, während auf Dresdner Seite durchaus eine gewisse Nervosität zu spüren war. Zu viele Eigen- und vor allem Aufschlagfehler führten zum 25:23 Satzgewinn für den SC. Jedoch ließen sich unsere Mädels nicht aus der Ruhe bringen. Bereits im ersten Satz agierten sie spielerisch sehr kontrolliert, gewannen im Laufe des zweiten Satzes immer mehr an Sicherheit und holten diesen deutlich mit 17:25. Da es bei Meisterschaften nur 2 statt 3 Sätze zu gewinnen gilt, ging es direkt ins Tiebreak. Mit zunehmender Sicherheit konnte Dresden seinen Größenvorteil immer besser ausspielen

Um 12:30 traten die jungen Roten Raben aus Vilsbiburg gegen uns an. Es sollte eine recht eindeutige Sache werden. Zwar gab es auf Dresdner Seite noch immer den einen oder anderen Eigenfehler, insgesamt überzeugten unsere Mädels jedoch durch eine souveräne und harmonische Teamleistung. Am Ende mussten sich die Bayerinnen klar mit 25:18 und 25:14 geschlagen geben.

Um 15:00 Uhr trafen wir auf Lathen, den wohl schwächsten Gegner der Vorrunde. Eine gute Gelegenheit für Trainer Andreas Renneberg, auch den weniger erfahrenen Spielerinnen die Möglichkeit zu geben, sich zu beweisen. So wurden die Positionen Zuspiel, Diagonal- und Außenangriff neu besetzt. Dass sich damit auch wieder mehr Nervosität auf Dresdner Seite breitmachte, war geschuldet, dass Lathen den ersten Satz knapp mit 24:26 gewinnen konnte. Wirklich in Gefahr war das Match jedoch nicht. Renneberg brachte über Wechsel wieder die nötige Stabilität ins Team und holte den zweiten Satz souverän mit 25:12

Geschafft! Als Gruppensieger direkt für das Viertelfinale qualifiziert konnten sich unsere Mädels die Zwischenrunde und damit auch Kräfte sparen. Während sie von unserem fantastischen Physiotherapeuten Charlie Elgert (Sport- u. Physiotherapie Friedl) wieder fit gemacht wurden, verschafften sich Renneberg und Co-Trainer Peter Hesse in den Zwischenrundenspielen einen Einblick in die möglichen Gegner am Sonntag.

Dieser begann für alle äußerst zeitig, denn noch vor dem Turnier musste das Hotel geräumt werden – bereits um 7 Uhr waren die Zimmer geräumt und der Bus beladen – kein angenehmer Start in die k.o.-Runde. Dazu stand mit Borken-Hoxfeld der nur vermeintlich leichteste Gegner der Viertelfinalrunde gegenüber. Unsere Dresdner Talente überzeugten durch konstant gute Aufschläge und nur wenige individuelle Fehler. Die Nordrhein-Westfälinnen konnten der bis dahin besten Leistung unserer Mädels nichts entgegensetzen und mussten sich in kürzester Zeit mit 25:17 und 25:9 geschlagen geben.

Das Halbfinale sollte eine weitaus weniger leichte Angelegenheit werden, denn mit dem Union Emlichheim traf man auf einen der Mitfavoriten. Es hätte ein würdiges Endspiel sein können – und wäre es gewesen, hätte Emlichheim nicht gegen München gepatzt. Im ersten Satz überzeugt Dresden durch ein unglaublich starkes Aufschlagsniveau. Doch Emlichheim, die mit ganzen Bussen voller Fans angereist waren und lautstarken Support genossen, konnten dennoch dagegenhalten. Nur knapp ging dieser Satz mit 26:24 an die sächsischen Talente. Die zweite Runde sollte noch knapper werden. Dresden konnte sein hohes Niveau im Aufschlag nicht halten, die Emlicheimer Fans ihr Maß an Unterstützung allerdings schon. Zwar hatten unsere Mädels auch hier erst geführt, zeigten dann aber eine schwache Phase in der Abwehr, die sie nicht wieder gutmachen konnten. Emlichheim sicherte sich diesen Satz mit 25:27. Doch unsere Mädels bewiesen erneut, dass sie auch in schwierigen Momenten den Kopf bewahren können. So kämpften sie sich auch diesmal ins Spiel zurück. Glück ist der Preis des Tüchtigen und so war es ihnen diesmal hold. Mit 15:13 konnten sie das TieBreak für sich entscheiden. „Gefühlt war das Spiel das Finale. Dieses Match war das Beste, was sie hier gezeigt haben und die Meisterprüfung und Belohnung für alles, was wir uns im letzten Jahr im mentalen Bereich erarbeitet haben“, wird es Andreas Renneberg später zusammenfassen.

Dennoch war das Finale gegen den TB München keine Formsache. Die Bayerinnen standen sehr gut in der Abwehr und konnten sich immer wieder der Dresdner Angriffe erwehren. Doch unsere Mädels fanden stets neue Wege, diese zu überwinden. Vor allem Julia Wesser, die die komplette letzte Saison für den DSC in der ersten Liga spielte, nahm ihre Verantwortung als dominante Dresdner Angreiferin an und konnte einige wichtige Punkte aus dem Hinterfeld erzielen. 25:22 für Dresden und der erste Schritt zur Meisterschaft. Im zweiten Satz schwächelte das Team im Zuspiel. Da Abwehr und Block aber immer noch auf sehr hohem NIveau agierten, konnte man auch diesen Satz mit 27:25 gegen beeindruckend kämpfende Münchnerinnen gewinnen.

Wahnsinn!! Dresden wird Deutscher U20-Meister!!! Nach den letzten zwei Jahren der Verbote und Entbehrungen ist das eine ebenso unglaubliche wie unbeschreibliche Freude! Wir danken all unseren Unterstützern, die das möglich gemacht haben: unserer Physio, unseren Sponsoren, unseren Fans und allen Eltern, die uns tatkräftig in der Organisation unterstützen, dem ganzen Team, das bei den Heimspielen für einen reibungslosen Ablauf sorgt. Ihr alle habt uns geholfen, dass wir uns diese Saison so weiterentwickeln und am Ende diesen grandiosen Erfolg feiern konnten. Und natürlich gilt unser aller Dank unseren tollen Mädels, die sich in den letzten Wochen jeden Tag aus neue motiviert und gequält haben, die immer wieder gekämpft und sich selbst übertroffen haben und nun zu Recht ganz oben stehen.

Aus tiefstem Herzen können wir nur Danke und Herzlichen Glückwunsch sagen.