Der sächsische „Mister Volleyball“ feiert seinen 70. Geburtstag!

Volker Grochau  scheint immer und überall da zu sein, ob in der Halle und im Sand. Bei dem Versuch,  den sächsischen „Mister Volleyball“ zu charakterisieren, fallen einem sofort Begriffe wie „Geschichtenerzähler“, „braungebrannter Vorzeigetrainer“, „der Fahrdienst auch für die späten Stunden“, „der Erste am Morgen – der Letzte am Abend“ oder auch einfach „Onkel Volker“ ein.  Bereits in der DDR-Zeit war Volker selbst als Spitzenvolleyballer u.a. für den USV TU Dresden in der DDR-Liga aktiv. Nach seinem Abschluss als Diplomsportlehrer arbeitete er 15 Jahre lang als Sportlehrer an der Pädagogischen Hochschule in Dresden. In dieser Zeit entwickelte er verschiedene Damenvolleyballmannschaften mit einem an den Leistungssport angenäherten Niveau. Ende der 80er-Jahre bildeten seine Mannschaft der PH Dresden und die Mannschaft von VSV Blau-Weiß Freital (BSG Stahl Freital) den Grundstock für die 1990/91 gebildete Volleyballgründungsabteilung im Dresdner SC 1898.

Mannschaft der PH Dresden 1989

Das Profitraining dieser leistungsfähigen, späteren Bundesligamannschaft, die im Jahr 1999 zum ersten Mal den Deutschen Meistertitel sowie den Pokalsieg nach Dresden holte, übernahm auf dessen Empfehlung Klaus Kaiser aus Freital. Volker begann zur gleichen Zeit den VC Dresden aufzubauen, der den leistungsmäßig betriebenen Männervolleyball in Dresden entwickeln sollte. Volker selbst trainierte die Mädchen- und Frauenmannschaften und engagierte sich zugleich in der rasant neu entwickelnden Beachvolleyballszene. Mit der Fusion eines großen Teils des Leistungsnachwuchsbereiches des USV TU Dresden mit dem Männerbereich des VC Dresden wurde der weibliche Bereich des VC Dresden ausgegründet und unter Führung von Volker Grochau der BVC (Beachvolleyballclub) Dresden gebildet, der sich später mit der Volleyballabteilung des TSV Dresden zum Dresdner SSV entwickelte. Ziel war es, unter Leitung von Volker Grochau weiblichen Beachvolleyballnachwuchs zu entwickeln, der gleichzeitig seine Kader in den Hallenbereichen der Regionalliga und der damaligen 2. Bundesliga zur Wettkampfpraxis bringen sollte. Volker trainierte einige Jahre selbst die 1. Damenmannschaft des Dresdner SSV. Gleichzeitig sichtete er den Beachvolleyballnachwuchs, bildete ihn selbst aus und entwickelte diese zu Nationalkadern.  Namenhafte Athlet*innen  haben bei ihm den Weg zum Spitzensport im Beachbereich geschafft. Darunter zählen Maria Wendisch, Doreen Engel, Erik Koreng, Maik Winkler, Dirk Binsch, Luise Brandt, Anne Richter, Marcus Popp, Robert Went, Thomas Ahne, Anni Schumacher, Stefan Grudinski, Melanie Gernert, Lisa Mittenzwei, Anne Weiß, Sandra Seyfferth, Vanessa Stricker und Lisa Izquierdo Mocasqui.

Bereits in den 90er Jahren übernahm Volker Grochau zudem Leitungsfunktionen des SSVB, u.a. als Landesspielwart. Von 2000 bis 2011 war Volker sächsischer Landestrainers Beach sowie Beachvolleyballkoordinator. Seit nun fast 15 Jahren engagiert er sich weiterhin als Landeslehrwart. Hier bildet er nachhaltig basierend auf seinen langjährigen praktischen Erfahrungen und seiner A-Trainerlizenz Trainer mit C- und B-Trainerlizenzen aus. Seine großen Verdienste liegen zweifellos in der leistungsmäßigen Profilierung des Beachvolleyballs in Sachsen und darüber hinaus. Nicht wenige Turniere der höheren Kategorien organisierte er maßgeblich mit. Besonders die Beachvolleyballturniere auf dem Altmarkt Dresden sind dabei herausragend, wo es ihm gelang, leistungsstarke Sponsoren zu gewinnen und Leistungsbeachvolleyball mit Freizeitbeachvolleyball auf einer Anlage öffentlichkeitswirksam zu vereinen.   Ebenso trug er maßgeblich die Verantwortung für die jährlich stattfindende Beach-Volleyballtour mit dem Masters A+ und den Sachsenmeisterschaften. Sein größtes Beach-Volleyballturnier als Wettkampfleiter war das Deutsche Turnfest 2002 in Leipzig mit 2642 Teilnehmern in 1111 Teams, die sich in 14 Turnieren über insgesamt 6 Wettkampftage zu bewähren hatten. Seine Expertise in der Trainerausbildung und besonders seine Erfahrungen im Beachvolleyball sind deutschlandweit geachtet und anerkannt.

Nach einer kurzen Pause übernahm Volker Grochau an den Elitesportschulen in Dresden den Profilunterricht Volleyball als Sportlehrer. Zur gleichen Zeit erkannte der VC Olympia Dresden / Dresdner SC die herausragende Stellung sowie den unermesslichen Erfahrungsschatz von Volker Grochau für die Ausbildung von Nachwuchsleistungstalenten in der Halle und im Beachvolleyball. Vor mehr als 10 Jahren kam Volker dem Wunsch nach und übernahm die Traineraufgaben im U18 Bereich sowie später die des Landesstützpunkttrainers. Im Zeitraum von 2015 bis 2019 errang er mit unterschiedlichen Jahrgängen fünf Mal den deutschen Meistertitel für den Dresdner SC, davon zweimal mit der U16 und dreimal mit der U18. Sein Engagement für den Nachwuchsleistungssport ist selbst nach dem für ihn sicherlich genötigten Schritt in den formellen Ruhestand ungebrochen. Er leistet weiterhin unermüdliche, hingebungsvolle Arbeit beim VC Olympia Dresden und stellt sich erneut der Herausforderung Nachwuchs für den Beachvolleyballbereich in Sachsen zu sichten und auszubilden.

DM Beach U16 weiblich 2021 in Sachsen-Anhalt

Zu seinem 70. glanzvollen Geburtstag wollen wir alle einer Trainerlegende des sächsischen Volleyballs Danke sagen. Eine Danksagung an ein großes Sportler- und Trainerherz. Eine Danksagung aber auch an den Privatmenschen Volker Grochau, der mit seiner Familie wie kein anderer eine Vorbildwirkung für Generationen darstellt. Der VC Olympia Dresden gratuliert aufs aller Herzlichste mit große Hochachtung.

Eine Danksagung von der SSVB-Geschäftsstelle: „Wir in der Geschäftsstelle können über Volker sagen, dass seine Volleyballleidenschaft sowie seine Liebe zum Sport einmalig sind. Er ist und war für uns immer ein angenehmer und loyaler Ansprechpartner, welcher seine Eigeninteressen immer dem Teamerfolg untergeordnet hat. Zudem spürt man bei ihm, dass er wahnsinnig gern mit jungen Menschen arbeitet und diese auch neben dem Volleyballfeld unterstützt. In der Aus- und Fortbildung hat er es zusammen mit Pascal Berger geschafft die digitale Lehre in den SSVB zu integrieren. Dabei hat er die Ideen von Pascal zu jeder Zeit unterstützt und ihn „machen lassen“. Wenn man an Volleyball in Sachsen, speziell in Dresden und im Beachbereich denkt, muss einem der Name Volker Grochau einfallen. In seinem nun fortgeschrittenen Alter ist Volker ein Vorbild für die jüngere Generation und wir sind sehr froh, glücklich sowie stolz, dass Volker ein fester Bestandteil unserer sächsischen Volleyballfamilie ist. Wir wünschen ihm persönlich alles erdenklich Gute.“