Nach zuletzt 3 Auswärtsniederlagen wollten die Dresdnerinnen am Sonntag in eigner Halle endlich wieder siegen. Dementsprechend konzentriert und gut gelaunt liefen sie vor heimischem Publikum auf, das vorerst leider zum letzten Mal ihre Mannschaft unterstützen konnte, da am nächsten Tag die Coronaregelungen wieder verschärft wurden. Für die nächste Zeit wird es wieder nur Geisterspiele geben. Da wollte man den Fans vorher natürlich noch etwas bieten.
Aber auch Freisen musste in den letzten 3 Spielen 3 Niederlagen einstecken – am Tag zuvor erst knapp gegen Grimma – und wollte diese Serie ebenfalls beenden. So war es auch ein sehr ausgeglichener Start in die Partie. Im ersten Drittel konnte sich noch keine der Mannschaften absetzen, doch schon hier zeigte sich Dresden variabler im Angriff und konnte hier und da überraschen. Das gewohnt starke Aufschlagspiel setzte die Gäste zunehmend unter enormen Druck. Zur Satzmitte hin hatten die Saarländerinnen große Schwierigkeiten in Annahme und Abwehr. Hinzu kam, dass der Dresdner Mittelblock langsam den gemeinsamen Rhythmus wiedergefunden hatte. Freisen – sonst stark über die Mitte – kam hier gegen das gut eingestellte Team Berger / Linke nicht an, die ihren Größenvorteil konsequent nutzten. So wurde aus einem 7:7 Gleichstand schnell eine komfortable 15:7 Führung für die Gastgeberinnen. Nach kurzer Schwächephase mit dem einen oder anderen überflüssigen Fehler, schien es, als wöllten die Dresdnerinnen es noch einmal spannend machen. Freisen konnte durch sein gutes Zuspiel wieder vermehrt punkten und damit aufholen. 22:18 – können sie den Satz noch drehen? Nein. Dresden besinnt sich auf seine Stärken und macht bei 25:19 den Sack zu.
Der zweite Satz verlief ähnlich dem ersten: ausgeglichener Beginn, dann konnte sich der VCO absetzen, doch Freisen holte wieder auf, woraufhin der VCO kurz etwas nervös wurde. Die Mitte des Satzes war geprägt von häufigen Aufschlagwechseln – und auch so manchem Fehler dabei. Insbesondere der SSC brachte sich dadurch in wichtigen Momenten um wertvolle Punkte. Dresden dagegen fand seine Konzentration schnell wieder und zog mit einer souveränen Serie davon und entschied den Satz am Ende klar mit 25:14 für sich. Es ist bezeichnend für die Dresdner Aufschlagstärke, dass der Satzball durch ein Ass erzielt wurde.
Wer nun glaubte, dies würde so weitergehen, hatte sich geirrt. Die Saarländerinnen kamen etwas besser in den dritten Satz, bis zur Mitte hin war es jedoch ausgeglichen. Insgesamt wirkten beide Mannschaften leicht konfus und produzierten viele unnötige Fehler. Am Ende kamen beide Teams gemeinsam auf unfassbare 13 Aufschlagfehler. Der VCO, der in den beiden vorherigen Sätzen mehrere Asse setzen konnte, verspielte damit eines seiner wichtigsten Druckmittel. Freisen patzte zwar im selben Umfang, hatte aber endlich eine Taktik gegen den starken Dresdner Mittelblock gefunden: Statt über die Mitte spielte man jetzt viele lange Bälle an der Außenlinie. Dafür fand Dresden bis zuletzt keine richtige Lösung, so dass der SSC zwischenzeitlich mit 4 Punkten Vorsprung führte. Die Gastgeberinnen konnte sich aber rechtzeitig sammeln und kämpften sich nach und nach wieder heran. Mit Zwischenständen von 21:21, 22:22 und 23:23 war es eine höchst spannende Schlussphase, die beide Teams hätten für sich entscheiden können. Freisen zeigte Nerven und vergab wiederum einen Aufschlag und schenkte Dresden damit den ersten Matchball, den die junge Mannschaft eiskalt zum 25:23 verwandelte.
Der VCO holt damit seinen ersten 3:0 Sieg und klettert in der Tabelle von 11 auf 9.