Am Sonntag stand für den VCO das letzte Spiel der Saison an. Wie jedes Jahr verlassen danach altersbedingt einige Spielerinnen den Ausbildungsverein. So sollte es für Kapitänin Juli Klause, die beiden Mittelblockerinnen Laura Berger und Lena Linke sowie Diagonalangreiferin Berit Rehse das letzte Punktspiel mit ihren langjährigen Teamkolleginnen werden. Immer ein höchst emotionales Highlight zum Saisonende – umso schöner, wenn es vor heimischen Publikum stattfinden kann. Deshalb und auch weil in diesem Jahr nicht an die Siegesserie aus November und Dezember angeknüpft werden konnte, wollten die Dresdnerinnen sich mit einem letzten Sieg belohnen. Durch das Aus des DSC im Pokal gegen Potsdam konnten sogar die doppelspielberechtigten Mittelblockerinnen Linke und Berger noch einmal mit ihren Mannschaftskameradinnen auflaufen. In voller Stärke wollte man gegen den Tabellenzweiten und Favoriten VC Wiesbaden Punkte erringen. Dieser hatte am Tag zuvor Grimma 3:0 geschlagen und war fest entschlossen, mit einem Sieg in Dresden auf die Tabellenspitze aufzuschließen. Beide Mannschaften zeigten sich dementsprechend hochmotiviert und gut gelaunt.
Beide Teams fanden gut ins Spiel, auch wenn Dresden den besseren Start erwischte. Schon der erste Ballwechsel zeigte, diese Teams werden sich nichts schenken. Von der ersten Sekunde an, wurde um jeden Ball gekämpft. Bei den Gastgeberinnen spürte man deutlich die Präsenz der beiden Mittelblockerinnen Linke und Berger, die von Beginn an mit guten Aktionen punkteten. Kamen die gegnerischen Angriffe durch, hatte Dresden etwas Probleme in der Abwehr und fand dadurch häufig nicht den richtigen Abschluss im Angriff. Aber die Gäste konnten die vielen „Dankebälle“ nicht nutzen, da die Sächsinnen immer wieder mit spektakulären Rettungsaktionen glänzten und ihrerseits vor allem durch Hannah Kögler und die sehr flexible und durch guten Spielüberblick überzeugende Lena Linke punkteten. Der VCO zeigte sich stabiler im Zuspiel und variabler im Angriff als zuletzt und hatte sich bis zur Mitte des Satzes einen komfortablen Vorsprung erkämpft, den es bis zum Endstand von 25:20 beibehielt.
Der zweite Satz entwickelte sich zunächst wie der erste. Dresden erspielte sich durch eine starke Teamleistung erneut die Führung und zwang damit den gegnerischen Trainer zu reagieren: Brachte die Auszeit beim Stand von 12:8 noch keine Wende, so gelang dies dann doch durch Doppelwechsel. Wiesbaden stabilisierte sich und konnte zum 14:14 ausgleichen. Die Gäste hatten über lange Bälle auf oder entlang der Linie endlich ein Mittel gefunden, die starke Dresdner Abwehr zu überwinden. Von da an konnte sich keine der beiden Mannschaften noch einmal absetzen, die Aufschläge wechselten ständig. Bis zum Satzende hatten die Dresdnerinnen einen leichten Vorteil, denn immer waren sie es, die vorlegten. Bei den entscheidenden Bällen zeigten sie jedoch Nerven und mussten den hart umkämpften Satz doch noch mit 23:25 abgeben.
Bislang hatten sich beide Mannschaften einen hochkarätigen Schlagabtausch geliefert. Daher versprach auch der dritte Satz, ein spannender Kampf zu werden. Und tatsächlich verlief er fast identisch zum zweiten: Führung Dresden, Ausgleich Wiesbadens beim Stand von 14:14, danach ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Allerdings zeigte sich bei beiden Teams langsam die Anstrengung der langen Ballwechsel und der engagierten Abwehr. Bei Dresden schlichen sich Ungenauigkeiten im Zuspiel und Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr ein. Aber auch auf Wiesbadener Seite gab es mehr individuelle Fehler, so dass es auf beiden Seiten deutlich hektischer wirkte als zuvor. Zwar konnte der VCO sich die Chance auf 2 Satzbälle erkämpfen, jedoch zeigte das junge Team erneut Nerven und konnte beide nicht verwandeln. Die Hessinnen witterten und nutzten ihre Chance und holten auch diesen Satz mit 24:26.
Auch wenn bei beiden Mannschaften Konzentration und Ausdauer langsam nachließen, war weiterhin ein spannendes Match zu erwarten, da beide Teams die zunehmenden Fehler durch viel Kampfgeist und Entschlossenheit wettmachten. Daher war es umso überraschender, dass nach dem Anpfiff bei den Gastgeberinnen plötzlich gar nichts mehr zusammenlief. Es war reine Kopfsache, was sich dann abspielte. Die Abstimmung in der Abwehr funktionierte nun überhaupt nicht mehr. War das Zuspiel doch einmal solide, zeigten die Angreiferinnen Nerven. Erkämpften sich die Dresdenerinnen doch einen Punkt, ging der Aufschlag prompt daneben. Am Ende fertigten die Wiesbadenerinnen sie mit 6:25 ab. Ein bitteres Ergebnis, dass einem wirklich spannenden und über 3 Sätze hinweg hochwertigen Match nicht gerecht wird.
So gab es am Ende auch reichlich Tränen bei unseren Mädels, teils aus Enttäuschung, vor allem aber bei der Verabschiedung.
Wiesbaden zieht damit punktgleich mit Dingolfing und macht damit den Kampf um die Tabellenspitze noch einmal spannend. Dresden beendet die Saison auf einem guten achten Platz.
Aber ein Highlight gibt es noch: am kommenden Wochenende geht es nach Cottbus zur U20-Meisterschaft. Zusätzlich zu den vier genannten auscheidenden Spielerinnen wird auch Jule Wesser wieder zur Mannschaft stoßen, die die komplette letzte Saison shcon für den DSC aufgelaufen ist. Die Chancen auf ein abschließendes Erfolgserlebnis stehen in dieser starken Besetzung gut.